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.Hier ist es der mobile, dort der immobile Reichtum, hier das Handelskapital, dort das Grundeigentum, das sich in immer wenigeren Händen anhäuft und dadurch die Klassengliederung und mit ihr das ganze Staatswesen grundstürzend umwälzt.Der Träger der ersten Entwicklung ist der Seestaat, der der zweiten der Landstaat.Der Ausgang der ersten ist die kapitalistische Sklavenwirtschaft, der Ausgang der zweiten zunächst der entfaltete Feudalstaat.Die kapitalistische Sklavenwirtschaft, der typische Ausgang der sog.»antiken«, der mittelländischen Staaten, endet - nicht in Staatentod, was nichts bedeutet -, sondern in Völkertod durch Völkerschwand.Der Seestaat bildet daher am entwicklungsgeschichtlichen Stammbaum des Staates einen Nebenast, von dem keine weitere unmittelbare Fortbildung ausgehen kann.Dagegen stellt der entfaltete Feudalstaat den Hauptast, die Fortsetzung des Stammes, und daher den Ursprung der weiteren Entwicklung des Staates dar, die von da zum Ständestaat, zum Absolutismus und zum modernen Verfassungsstaat schon geführt hat und, wenn wir recht sehen, zur »Freibürgerschaft« weiterführen wird.[S.63] Solange der Stamm nur in einer Richtung wuchs, d.h.bis einschließlich des primitiven Eroberungsstaates höherer Stufe, konnte auch unsere genetische Darstellung einheitlich vorgehen.Von jetzt an, wo der Stamm sich gabelt, muß auch unsere Darstellung sich gabeln, um jedem der Äste bis in seine letzte Verzweigung zu folgen.Wir beginnen mit der Entwicklungsgeschichte der Seestaaten.Nicht weil sie die ältere Form wären! Im Gegenteil: soweit wir durch den Nebel der Geschichtsanfänge hindurchschauen können, haben sich die ersten starken Staatsbildungen in Landstaaten vollzogen, die aus eigenen Kräften die Stufe des entfalteten Feudalstaates erstiegen haben.Aber darüber hinaus sind wenigstens die uns Europäer am meisten interessierenden Staaten nicht gelangt, sondern sind stehen geblieben oder den Seestaaten erlegen und, mit dem tödlichen Gift der kapitalistischen Sklavenwirtschaft infiziert, gleich ihnen zugrunde gegangen.Die weitere Emporentwicklung des entfalteten Feudalstaates zu höheren Stufen konnte erst erfolgen, nachdem die Seestaaten ihren Lebensgang vollendet hatten: mächtige Herrschaftsformen und Gedanken, die hier erwachsen waren, haben die Ausgestaltung der auf ihren Trümmern entstandenen Landstaaten gewaltig beeinflußt und gefördert.Darum gebührt der Darstellung des Schicksals der Seestaaten als der Vorbedingung der höheren Staatsformen der Vorrang.Wir werden erst dem Nebenaste nachgehen, um dann zu seinem Ausgangspunkte, dem primitiven Eroberungsstaate, zurückzukehren und den Hauptstamm bis zur Entwicklung des modernen Verfassungsstaates, und, vorschauend, zur Freibürgerschaft der Zukunft zu verfolgen.Fußnoten1.»Bei den Wahuma haben die Frauen eine höhere Stellung als bei den Negern und werden ängstlich von ihren Männern gehütet.Das trägt zur Erschwerung der Mischungen bei.Die Masse der Waganda wäre nicht noch heute ein echter Negerstamm von »dunkelschokoladefarbiger Haut und kurzem Wollhaar«, wenn [sich] nicht die beiden Völker als Ackerbauern und Hirten, als Beherrschte und Herrscher, als Verachtete und Geehrte trotz der Beziehungen, die in ihren höheren Klassen geknüpft werden, schroff gegenüberständen.In dieser Sonderstellung sind sie eine typische Erscheinung, die man immer leicht wiedererkennt.« (Ratzel, l.c.II, p.177.)2.Ratzel, l.c.II, p.178.3.Ratzel, l.c.II, p.198.4.Ratzel, l.c., p.476.5.Ratzel, l.c., p.453.6.Kopp, Griechische Staatsaltertümer, 2.Aufl.Berlin 1893.p.23.7.Uhland, Alte hoch- und niederdeutsche Volkslieder, I (1844), p.339, zit.nach Sombart: Der moderne Kapitalismus, Leipzig 1902, I, p.384/5.8.»Als Adam grub, und Eva spann,Wo war da der Edelmann«, sangen die englischen Lollharden.9.So z.B.strömten in den Griechenstaaten und im Römerreich überall die Sklaven den eindringenden Germanen und Arabern massenhaft zu, und die scheinfreien Kolonen hielten sich höchstens neutral.10.Inama-Sternegg, Deutsche Wirtsch.-Gesch.I, Leipzig 1879, p.59.11.Westermarck, History of human marriage, London 1891, p.368.12.Entsprechend gibt es auch (nordasiatische) Jägerstämme, wo es den Weibern streng verboten ist, das Jagdgerät zu berühren oder eine Spur zu kreuzen (Ratzel I, p.650).13.Vgl.Ratzel, l.c.I, p.81.14.Ratzel, l.c.I, p.156.15.Ratzel, l.c.I, p.259/60.16.Ratzel, l.c.II, p.434.17.Im übrigen scheint es nach Ratzel, II, p.596, mit der Starrheit des indischen Kastenwesens nicht gar so arg zu sein.Die Zunft scheint ebenso oft die Grenzen der Kaste zu überschreiten wie umgekehrt.18.Ich lasse diese 1907 geschriebenen Worte stehen, die sich wenigstens inbezug auf die Türkei bereits als erfüllte Prophezeiung erwiesen haben.(Dez.1928.)19.China wäre übrigens einer genaueren Besprechung wohl wert, da es sich in mancher Beziehung der »Freibürgerschaft« schon viel mehr genähert hat als die westeuropäischen Völker.Es hat den Feudalismus viel mehr überwunden als wir, hat das Großgrundeigentum früh genug eingeengt, so daß sein Bastard, der Kapitalismus, kaum zur Entstehung kam, und hat das Problem der genossenschaftlichen Produktion und Verteilung sehr weit geführt.Hier fehlt mir leider der Raum zur näheren Ausführung dieser uns fremdartigen Entwicklung eines Eroberungsstaates.III.Der Seestaat[S.64] Der Lebens- und Leidensweg des von den Seenomaden begründeten Staates ist, wie oben gesagt, bestimmt durch das Handelskapital, so wie der Weg des Landstaates durch das Bodenkapital, und, fügen wir hinzu, der des modernen Verfassungsstaates durch das Unternehmerkapital.Aber der Seenomade hat Handel und Kaufmannschaft, Messen, Märkte und Städte nicht erfunden, sondern vorgefunden und nur seinen Interessen gemäß ausgestaltet.All das war im Dienste des ökonomischen Mittels, des äquivalenten Tausches, längst ausgebildet.Zum ersten Male in unserer Betrachtung stoßen wir hier auf das ökonomische Mittel nicht als Ausbeutungsobjekt des politischen Mittels, sondern als mitschaffendes Subjekt bei der Entstehung des Staates, als die »Kette« sozusagen, die in den vom Feudalstaate geschaffenen »Aufzug« eingeht, um mit ihm ein reicher gewirktes Gebilde zu weben.Die Genesis des Seestaates würde nicht zur vollen Klarheit gelangen, wenn wir ihr nicht die Entwicklung des vorstaatlichen Marktverkehrs vorausschickten.Und mehr: es ist unmöglich, dem modernen Staat die Prognose zu stellen, wenn man nicht die Bildungen kennt, die das ökonomische Mittel im Tauschverkehr selbständig geschaffen hat.a) Der vorstaatliche HandelDie psychologische Erklärung des Tausches hat uns die Grenznutzentheorie gegeben: ihr größtes Verdienst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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