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.Besser, rasch zusammenzuraffen, was er brauchte, undweiterzufahren.Sie hatten noch ein gutes Stück vorsich.Stirnlampe, GPS, Batterien.Eine wasserdichte Uhr.Taschenmesser.Eispickel.Einen Kochtopf.Zelt.Ther-moschlafsäcke.Seile.Steigeisen.Seit fast einer Stunde versuchte er sich darüber klar-zuwerden, ob er sich zu erkennen geben sollte odernicht.Sie musste es nicht wissen.Sie konnte es auch sodurchstehen.Aber ein Teil von ihm wollte, dass sie eswusste.Vielleicht würde sie sich weniger fürchten,wenn sie wusste, wer er war, und er verabscheute es,ihr Angst einzujagen.Im Übrigen konnte er sich nichtsvormachen, auch wenn er es schon die ganze Zeit mitaller Kraft versuchte: Es ärgerte ihn maßlos, dass sieihn anscheinend vergessen hatte, während er die Erin-nerung an diese eine Nacht wie ein gottverdammtesJuwel mit sich herumgeschleppt und gehütet hatte.Wie viele Nächte hatte er sich an diese Erinnerunggeklammert, damit er nicht durchdrehte? Wie oft hatte 136/855er sich erfolgreich gegen Verzweiflung und Einsamkeitzur Wehr gesetzt, indem er sich erinnerte, wie er mitihr gesprochen hatte? Und wie oft hatte er sich einenruntergeholt und dabei daran gedacht, wie er in sieversank?Keine Frau vorher oder nachher hatte ihn so berührtwie Sophie, und sie erinnerte sich nicht einmal!Schneeschuhe.Unterziehhandschuhe und Sockenaus Polycolon.Lange Unterwäsche, Männer undFrauen.Mützen.Stiefel.Skihosen.Rollis.Fleece.Jeans.Also  was hielt ihn davon ab, es ihr zu sagen? War-um hatte er es nicht längst getan? Warum hatte er sienicht dazu gebracht, sich an ihn zu erinnern?Er kannte die Antwort natürlich.Er war nicht sicher, ob sie den Mann, der er jetztwar, kennen sollte.Handwärmer.Wasserdichte Streichhölzer.Kerzen.Tütennahrung.Energieriegel.Löslicher Kaffee.Jodtab-letten.Biologisch abbaubares Shampoo und Seife. 137/855Einmalrasierer.Klebeband.Wasserflaschen.Verbandkasten.Wegen ihm hatte sie heute die Hölle durchgemacht.Er hatte sie im Glauben gelassen, dass er sie tötenwürde.Er hatte ihr Leben im Gefängnis und auf demHighway riskiert.Er hatte ihr nacktes Entsetzen einge-flößt.Und er hatte es wissentlich getan.Bitte nicht.Ich wollte doch nur Ihrer Schwesterhelfen.Die Reue, die er so standhaft zu verdrängen ver-suchte, grub sich in seine Eingeweide.Aber wiederschüttelte er sie ab.Er hatte nur getan, was er hatte tunmüssen.Irgendwo da draußen waren Megan und die kleineEmily, und die beiden brauchten seine Hilfe.Er ging zur Kasse, holte vierzig Dollar heraus undstopfte sie in eine der vielen Taschen des Rucksacks.Dann hob er in einer Eingebung die Kassenschubladehoch und fand weitere zweihundert Dollar in Zehner-Scheinen.»Na, das ist doch schon besser.« 138/855Er ging zum Ständer mit den Parkas, nahm einenvom Bügel, zog ihn an und hievte den schweren Ruck-sack auf den Rücken.Ein greller Schmerz durchfuhrihn, als der gepolsterte Riemen mit der Wunde in Ber-ührung kam.Dann griff er einen zweiten Parka fürSophie und verließ das Geschäft.Er würde ihr sagen, wer er war, wenn sie wieder aufder Straße waren.Nach allem, was er ihr angetan hatte,schuldete er ihr wenigstens das.Er trat hinaus und genoss den Schock der Kälte.Schnee peitschte ihm ins Gesicht, biss ihn in Stirn undWangen und sandstrahlte den Gefängnisgestank vonseinem Körper.Er hätte sich kein besseres Wetterwünschen können.Der Schneesturm behinderte dieCops, verwischte seine Spuren und machte es schwer,Freiwillige für Suchtrupps zu bekommen.Wenn dieSonne aufging, würde er frei sein.Allerdings konnte noch alles Mögliche geschehen.Er bog um das Gebäude und blieb wie angewurzeltstehen.»Oh, Herrgott noch mal.« 139/855Sophie lag neben der geöffneten Wagentür im Sch-nee und kämpfte darum, wieder auf die Füße zu kom-men, während ihre Arme über dem Kopf ausgestrecktund die Handgelenke immer noch an den Türgriffgekettet waren.Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und gingneben ihr in die Hocke.Furcht packte ihn.»Wie hast du denn das hinbekommen?«Abgesehen von einer frischen Prellung am Wangen-knochen, war ihr Gesicht tödlich blass.Sie zitterteheftig, ihre Handgelenke waren aufgeschürft, ihreFingerspitzen blutleer.Aber als sie ihn sah, schleuder-ten ihre Augen Blitze.»Dreckskerl!«Wenigstens war sie bei Bewusstsein und klar imKopf.Dennoch hatte er keine Zeit zu verlieren, wenn erihr Leben retten wollte.»Du darfst mich später beschimpfen, Süße.« Erdeckte sie mit dem Parka zu und zog ihr eine Mützeüber den Kopf, um das bisschen, was sie an 140/855Körperwärme noch besaß, zu bewahren.Dann wühlteer nach dem Taschenmesser.»Im Augenblick steckstdu in ganz anderen Schwierigkeiten.«Er zog die schmale Klinge aus dem Messer herausund rammte sie zwischen die Zähne der Handschellen,um zuerst das eine, dann das andere Handgelenk zubefreien.Rasch schob er ihr einen Arm unter dieSchulter und setzte sie behutsam auf.Wütend auf sie und noch wütender auf sich selbst,musste er sich beherrschen, sie nicht anzuschreien [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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